Herr Satz ist ein ganz eigenartiger Mann. Manchmal erzählt er komplizierte Dinge ganz einfach, so dass sie jeder versteht. Ein andermal redet er so umständlich, dass anschließend keiner
mehr weiß, was er meint.
Ich will dir ein Beispiel geben. Fragen wir einmal Herrn Satz: “Woran kann ich erkennen, wo ein Satz anfängt und wo er aufhört?” “Ganz
einfach”, sagt Herr Satz: “Jeden Satz beginnen wir mit einem Großbuchstaben. Am Ende eines Satzes machen wir einen Punkt.” Das ist doch wirklich einfach - oder? Doch kaum hat Herr Satz etwas
einfach dargestellt, gerät er ins Schwärmen und dann wird es kompliziert: “Wir können aber auch den Punkt weglassen und klein weiterschreiben, wenn wir zwei Sätze mit einem Bindewort verbinden oder zwischen
zwei Sätzen ein Semikolon setzen oder wenn wir mit einer wörtlichen Rede fortfahren und einen Doppelpunkt machen und wenn ein Redesatz weitergeführt wird, dann setzen wir nur ein Komma und wenn der Satz aus einer
Frage besteht, müssen wir ein Fragezeichen setzen und manchmal ist der Satz gar kein Satz und wir setzen trotzdem ein Satzzeichen, wenn zum Beispiel ....” Genug, genug!
Jetzt weißt du, was ich meine. Falls du also Herrn Satz einmal etwas fragen musst, dann stell ihm eine kurze und möglichst genaue Frage. Sonst kriegst du eine
Antwort, die kein Mensch verstehen kann.
So wie Herr Satz redet, genauso ist es ja auch mit den Sätzen. Manche Sätze sind kurz und bestehen nur aus zwei oder drei Wörtern.
Andere Sätze sind seitenlang. Herr Satz achtet darauf, dass auch lange Sätze verständlich bleiben und die Satzzeichen richtig gesetzt werden.
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